Haus zum Wolf
Haus zum Wolf
Es ist eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt – und steht in exponierter Lage mitten in der Fußgängerzone: Das Haus zum Wolf – gelegen an der Ecke der Echternstraße zum von Marktplatz – geht in seiner jetzigen Gestalt auf das Jahr 1573 zurück. Das Gebäude verfügt über zahlreiche Schnitzereien, Rosetten, Flecht- und Taubänder sowie Inschriften in deutscher und lateinischer Sprache – sowohl an der Giebelfront als auch an der Längsseite
Das imposante Fachwerk blieb jedoch lange verborgen. Erst 1932 wurde es freigelegt und nach noch vorhandenen Spuren farbig gefasst. In den Jahren 1956/1957 ließ der damalige Besitzer das Haus umfassend sanieren. Bei dieser Gelegenheit erhielt die Giebelfassade ihre heutige Gestalt.
Warum dieses Gebäude den Namen „Haus zum Wolf“ trägt, erklärt sich so: Es gehörte ab 1901 der jüdischen Kaufmannsfamilie Wolf, die jedoch während des Nazi-Regimes (1933 bis 1945) enteignet wurde. Die heutige Bezeichnung nimmt jedoch – eigentlich fälschlicherweise – Bezug auf das geschnitzte Relief am Erker zur Echternstraße.
Dort wird eine Tierszene mit einem Kranich dargestellt, der seinen Kopf in das Maul eines Wolfes steckt, um einen steckengebliebenen Knochen aus dessen Hals zu ziehen. Weil der Wolf dem Kranich als „Lohn“ das Leben schenkt, ist diese Fabel versehen mit dem Zitat „Undank ist der Welt Lohn“.
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