Johanniskapelle
Die St.-Johannis-Kapelle ist das älteste erhaltene Gebäude in Stadthagen und wurde im Jahr 1312 erbaut – errichtet aus Bruchsteinen.
Die St.-Johannis-Kapelle ist das älteste erhaltene Gebäude in Stadthagen und wurde im Jahr 1312 erbaut – errichtet aus Bruchsteinen. Die rechteckige, gotische Saalkirche mit Satteldach befand sich seit jeher außerhalb der ummauerten Stadt beziehungsweise der nach wie vor existierenden Wallanlagen.
Die Fensterschlitze an der Nordseite waren für Leprakranke bestimmt, um ihnen während der Messe den Blick auf den Altar und die Hostie zu ermöglichen. Wegen der großen Ansteckungsgefahr durften Erkrankte damals nicht mit gesunden Menschen in Berührung kommen. Daher nannte man diese sogenannten Hagioskope früher umgangssprachlich „Lepraspalten“.
Das direkt angrenzende Leprosenheim Johannishof wurde Anfang des 16. Jahrhunderts in ein Armenhaus umgewandelt. Das heutige Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert. Nach einer umfassenden Sanierung in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts diente es als Atelier- und Wohnhaus.
Währenddessen diente die Johanniskapelle im Ersten Weltkrieg und den Folgejahren als Leichenhalle.
Seit 1979 befindet sich das Gebäude im Besitz der St.-Martini-Gemeinde und wird gelegentlich für Wochenschlussandachten genutzt.
Einmal jährlich wird der Johannishof zum Schauplatz einer politischen Kundgebung: Die IG Metall Nienburg-Stadthagen, die ihre Stadthäger Büros direkt nebenan hat, lädt für den 1. Mai stets zu einem bunten Familienfest mit Musik ein, um so den Tag der Arbeit zu würdigen.
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